
Ein offizielles Tempolimit zu glossieren, setzt ein gutes Nervenkostüm voraus. Ich leiste es mir aber trotzdem. Man muss da zunächst mit den einzelnen Gruppen der Leser zurechtkommen. Die einen sind für und die anderen gegen das Tempolimit. Und dann gibt es noch die den Text als Glosse erst gar nicht erkennen. Tempolimit heißt weniger Treibstoff und damit weniger Kosten. Das wollen die einen nicht, dann können sie an der Zapfsäule nicht über den Preis meckern. Es erzeugt weniger CO₂, aber das fällt bei den anderen nicht ins Gewicht – weil man es nicht sieht. CO₂ ist nicht sichtbar, folglich erst gar kein Problem.
Fachkräfte wie Herr Wissmann attestieren dem langsamen Fahren auch eine erhöhte Gesundheitsgefahr. Langsames Fahren erzeugt einen Umkehrdruck im Magen. Der erzeugt extrem schnellen Durchfall. Durch die minimale Geschwindigkeit kommt man aber nicht schnell genug auf einen Rastplatz mit Toilette und schon geht bääh alles auf die Ledersitze. Und dann sind wir auch schon bei den schweren Unfällen durch unbegrenzte Raserei. Die gäbe es bei einer Geschwindigkeitsbegrenzung auch nicht mehr.
Aber jetzt mal ganz ehrlich. Wer will denn schon wirklich auf die ganzen Massenkarambolagen bei vereister Fahrbahn verzichten? Wen man da nicht alles kennenlernt. Männer und Frauen ledig und verheiratet. Da an der Leitplanke neben seinem Totalschaden haben viele schon den Partner fürs Leben kennengelernt. Oder anders gefragt: wen trifft man schon bei Tempo 100 auf der A3? Doch wohl nur Warmduscher im Tesla...
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