
Wertschätzung für Erzieherinnen und Erzieher?
Fehlanzeige bei der Schulministerin Yvonne Gebauer! Landtagsabgeordnete Marina Dobbert MdL kritisiert die Aussage der Ministerin, angehende Erzieher*innen sollten angesichts der langen
Bearbeitungszeit von BAföG-Anträgen Hartz IV beantragen
Die Antwort des Schulministeriums auf eine Kleine Anfrage (6512) der SPD-Fraktion hinsichtlich der Wartezeit von angehenden Erzieherinnen und Erziehern auf die Bearbeitung ihrer BAföG-Anträge
zeigt: Die Behörden brauchen durchschnittlich 5 Monate dafür. Um die Zeit zu überbrücken, rät das Ministerium, „einen Hauptantrag auf ALG II-Leistungen beim zuständigen Jobcenter zu stellen“.
Ministerin Gebauer empfiehlt den Erzieherinnen und Erziehern ob der langen Bearbeitungszeiten also, Hartz IV zu beantragen.
Die Solinger Landtagsabgeordnete Marina Dobbert (SPD): „Die Antwort auf die Kleine Anfrage macht deutlich, welches Desinteresse im Ministerium vorherrscht, die Arbeit der Erzieher*innen
tatsächlich anzuerkennen und den Fachkräftemangel aktiv anzugehen.“ Schon lange sei bekannt, dass unbedingt Personal für die KITAs gebraucht wird und der Beruf attraktiver gestaltet werden muss.
Die Belastungen bei der Betreuung hätten durch viele zusätzliche Aufgaben immer mehr zugenommen, auch die Bezahlung und Ausbildungsvergütung ist dem Anforderungen nicht angemessen. Aktuell
streiken viele Beschäftigte in den Sozial- und Erziehungsberufen für bessere Arbeitsbedingungen und eine bessere tarifliche Entlohnung; erst am 9. Mai war Tag der Kinderbetreuung, an dem noch den
Erzieher*innen für ihre Arbeit gedankt wurde. Marina Dobbert: „Eine Dankeschön reicht nicht aus. Anerkennung der Leistung von Erzieherinnen und Erziehern seitens der Landesregierung?
Fehlanzeige!“
Das zeige sich auch am fehlenden Willen, die administrative Bearbeitung der BAföG-Anträge zu verbessern. Das Problem der langen Wartezeit sei schon lange bekannt, trotzdem wurde hier nichts
gemacht. Die Landesregierung habe in den vergangenen Jahren schlicht immer mehr Arbeit bei der Bezirksregierung Köln abgeladen, ohne ausreichend Personal zur Verfügung zu stellen. So sei bei der
Bewilligung ein Flaschenhals entstanden. Die Leitragenden seien die angehenden Erzieherinnen und Erzieher.
Mit der Empfehlung an die Wartenden, den Gang zum Jobcenter anzutreten, mache das Schulministerium deutlich, dass man nicht bereit ist, Fehler einzugestehen und dringende Maßnahmen zu ergreifen,
um den Fachkräftemangel bei den hier Beschäftigten tatsächlich aktiv anzugehen, z.B. durch eine Ausbildungsvergütung. Marina Dobbert: „Auszubildende bei Mangelberufen zum Jobcenter zu schicken,
ohne sich bei einer vierjährigen Ausbildung für eine Vergütung einzusetzen, ist ein Schlag ins Gesicht.“ Marina Dobbert: „So klappt das nie mit neuen Fachkräften, Frau Gebauer! Die
,Lösungsfaulheit` der Ministerin für eine angemessene schnelle Problemlösung ist der eigentliche Skandal: Respekt gegenüber den Beschäftigen sieht anders aus.“
PM MdL Dobbert
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