
Wo die Wälder noch rauschen
Als Herr von Nasse im Juli 1892 Solingen als Rheinprovinz Oberpräsident besuchte, hielt ihm der Solinger Sängerbund ein schwungvolles Ständchen. Auffallend war für den prominenten Besuch die Tatsache, dass kein Lied dabei war, welches die bergische Heimat vertonte und mit Stolz beschrieb. Da trat der Solinger Rudolf Hartkopf auf den Plan. Unter der Musik von Musikdirektor Brombach textete Hartkopf das Bergischen Heimatlied.
Quelle Bergischer Geschichtsverein
Foto Peter Nied
Bergisches Heimatlied
Wo die Wälder noch rauschen, die Nachtigall
singt,
die Berge hoch ragen, der Amboss
erklingt.
Wo die Quelle noch rinnet aus moosigem
Stein,
die Bächlein noch murmeln im blumigen
Hain.
Wo im Schatten der Eiche die Wiege mir
stand,
|:da ist meine Heimat, mein Bergisches
Land.:|
Wo die Wupper wild woget auf steinigem
Weg
An Klippen und Klüften sich windet der
Steg.
Wo der rauchende Schlot und der Räder
Gebraus,
die flammende Esse, der Hämmer
Gesaus
Verkünden und rühmen die fleißige
Hand:
|:Da ist meine Heimat, mein Bergisches
Land.:|
Wo die Schwerter man schmiedet dem Lande zur
Wehr,
wo’s singet und klinget dem Höchsten zur
Ehr,
wo das Echo der Lieder am Felsen sich
bricht,
der Finke laut schmettert im sonnigen
Licht,
wo der Handschlag noch gilt als das heiligste
Pfand,
|:da ist meine Heimat, mein Bergisches
Land.:|
Wo so wunderbar wonnig der Morgen
erwacht,
im blühenden Tale das Dörfchen mir
lacht,
Wo die Mägdlein so wahr und so treu und so
gut,
Ihr Auge so sonnig, so feurig ihr
Blut,
Wo noch Liebe und Treue die Herzen
verband:
|:Da ist meine Heimat, mein Bergisches
Land.:|
Keine Rebe wohl ranket am felsigen
Hang,
kein mächtiger Strom fließt die Täler
entlang.
Doch die Wälder sie rauschen so heimlich und
traut,
ob grünenden Bergen der Himmel sich
blaut,
drum bin ich auch weit an dem fernesten
Strand:
|:Schlägt mein Herz der Heimat, dem Bergischen
Land.:|
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