Solingen und mehr
  • Solingen und mehr
  • Panorama
  • Aus der Stadt
  • Solingen früher
02. Juli 2022

Solinger Firmen im 3. Reich



Solinger Firmen im 3. Reich

Solingen/Es war die Zeit der Mitläufer und Gleichgeschalteten. Aber die Aufmüpfigen und Wiederholungstäter traten immer wieder in Erscheinung, obwohl sie die politische Herrschaft auch unterstützten. Solinger Unternehmen im Dritten Reich waren keine Ausnahme in Deutschland. Zwei Beispiele zeigen das andere Gesicht der Geschichte. Und die Beispiele zeigen, dass man damals eben ganz andere Sorgen hatte und die Prioritäten anders setzte.
Der Verkaufsdirektor der Firma Hillers in Solingen war Meister der Propaganda und Werbung unter Hitler. Ein Vorfall schaffte es weit über Solingen hinaus bekannt zu werden:" „Als Adolf Hitler einmal in der Nähe von Solingen bei einer Rede heiser geworden ist, schickt Hundhausen ihm anschließend eine Kiste Dr. Hillers Pfefferminz mit einem von der Belegschaft unterschriebenen Begleitbrief. Hitler bedankt sich in einem persönlichen Schreiben bei der Arbeiterschaft. Diese beiden Briefe lässt Hundhausen dann in großer Zahl vervielfältigen, legt sie in Ledermappen ein und verschickt sie an alle Handelsvertreter, allerdings begleitet von der expliziten Anweisung, diese Hitlerkorrespondenz nicht zu Werbezwecken einzusetzen. Diese propagandistische Wirkung wird gerade dadurch erreicht: der Führer und wir von Dr. Hillers!“(Quelle: – Eva-Maria Lehming: Carl Hundhausen: sein Leben, sein Werk, sein Lebenswerk. Public Relations in Deutschland, Wiesbaden 1997. S. 43f. [6]

Da war die Geschäftsleitung der Fa. Henckels Zwillingswerk schon ganz anders drauf. Obwohl einige Herren der Geschäftsleitung Mitglied der NSDAP waren, eckten sie immer wieder mit der Ordnung im Reich an. Zwei Vorfälle liegen unserer Zeitung als Schriftwechsel vor. Was sich zunächst wie ein banaler Streich liest, stellt sich als groß angelegte Täuschung der Endverbraucher heraus. Da haben wir die Sache mit der Ordnungsstrafverfügung des Regierungspräsidenten in Düsseldorf. Wir lesen: "Wegen Zuwiderhandlung gegen die Verordnung über Preisbindungen ... setze ich hiermit gegen Sie eine Ordnungsstrafe in Höhe von 1.000 Reichsmark fest. Nach den getroffenen Feststellungen haben Sie die von Ihnen herausgebrachten Packungen Rasierklingen mit Kleinhandelspreisen bedruckt. Hierin ist eine anmeldungspflichtige Preisbindung zu sehen. Ich erwarte, dass in Zukunft die Preisstellung in Ihrem Betriebe mit peinlichster Genauigkeit unter Beachtung der gesetzlichen Bestimmungen erfolgt." Das hat gesessen und wurde auch umgehend bezahlt.
Im Februar 1940 verärgerte man vom Grünewald aus wieder den Führer. Jetzt lief die Angelegenheit allerdings zwischen Henckels und Ministerpräsident Generalfeldmarschall Göring. Da wollten die Solinger den Dicken belatschen. Es ging um Werbebroschüren mit irreführenden Richtpreisen. Da die Solinger das Lager aber noch voll mit den falschen Prospekten hatten, stellte man einen Antrag auf Ausnahme. Dr. Rentrop antwortete am 12. März 1940 unmissverständlich aus Berlin: "Ihrem Antrag, die noch vorrätigen Werbebroschüren und Prospekte ohne vorherige Anbringung eines Aufdruckes "unverbindliche Richtpreise verteilen zu dürfen, vermag ich nicht zu entsprechen."
Eine Entwicklung, unter damaligen politischen Verhältnissen, die nicht zu unterschätzen war. Das lag nicht unbedingt auf Linientreuheit, war jedoch auch keine Ausnahme. Auch in Solingen wurde im kleinen wie im großen Stil getrickst.

Peter Nied (c)
Foto Archiv penpicture

tagPlaceholderTags:

Kommentar schreiben

Kommentare: 0

Arbeitsbedingungen für ältere Beschäftigte verbessern

VdK-Präsidentin: Arbeitsbedingungen für ältere Beschäftigte verbessern

    Beschäftigte mit chronischen Erkrankungen und gesundheitlichen Einschränkungen mehr unterstützen
    Vereinbarkeit von Pflege und Beruf sicherstellen

Zum Vorstoß von Bundeskanzler Olaf Scholz, ältere Menschen länger in Beschäftigung zu halten, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, sagt VdK-Präsidentin Verena Bentele:

„Wenn die Wirtschaft ihre Beschäftigten länger in den Betrieben halten will, muss sie älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern gute, altersgerechte Arbeitsbedingungen bieten. Schon jetzt fällt es vielen von ihnen schwer, bis zur Regelaltersgrenze durchzuhalten. Stress und Überlastung oder körperlich anstrengende Tätigkeiten führen oft dazu, dass ältere Beschäftigte früher in Rente gehen.

Bereits jetzt sind Ältere, die kurz vor dem Rentenalter stehen, zu selten sozialversicherungspflichtig in Vollzeit beschäftigt. Sie halten nicht so lange durch, weil sie aus gesundheitlichen Gründen oder behinderungsbedingt nicht dazu in der Lage sind. Auch Menschen, denen die berufliche Qualifikation fehlt oder deren Wissen veraltet ist, schaffen es oft nicht, bis 67 Jahre zu arbeiten. Um ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen, brauchen geringer Qualifizierte, gesundheitlich Eingeschränkte und physisch und psychisch hart Arbeitende deshalb besondere Regelungen und Angebote von den Arbeitgebern.

Zudem müssen auch ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Familie und Beruf miteinander vereinbaren können. Wer zuhause einen Angehörigen pflegt, muss derzeit oft seine Stunden reduzieren oder seinen Beruf aufgeben, weil die Pflege zuhause nicht anders zu bewältigen ist und es zu wenig Unterstützungsangebote gibt. Mit einem Rechtsanspruch auf Tagespflege könnte man hier gegensteuern und die Menschen, die pflegen und arbeiten, deutlich entlasten."

Zahl der Arbeitskräfte aus Nicht-EU-Staaten binnen zehn Jahren mehr als verdreifacht

• Ende 2021 waren 295 000 Arbeitskräfte aus Nicht-EU-Staaten erfasst
• Indien wichtigstes Herkunftsland
• Auch Arbeitskräfte-Zuwanderung aus EU-Staaten nimmt zu

WIESBADEN – Die Zahl der Ausländerinnen und Ausländer, die aus Staaten
außerhalb der Europäischen Union (EU) befristet zum Arbeiten nach Deutschland
gekommen sind, ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Ende 2021
waren gut 295 000 Menschen im Ausländerzentralregister erfasst, die eine
befristete Aufenthaltserlaubnis für eine Erwerbstätigkeit hatten. Wie das
Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, hat sich deren Zahl damit
innerhalb von zehn Jahren mehr als verdreifacht (+226 %). Zum Jahresende 2011
waren noch gut 90 500 Menschen mit einem solchen Aufenthaltstitel in
Deutschland erfasst.

Quelle: Destatis

Redaktion

 

Peter Nied

Cassandra Fuchs

Hasan Talsik (Fotos)

Mona Kubat

 

 

Urheberrechte

 

Alle Inhalte, wie z.B. Grafiken, Texte und Bilder auf unserer Website sind urheber- und leistungsschutzrechtlich geschützt. Die Veröffentlichung im World Wide Web oder in sonstigen Diensten des Internet bedeutet noch keine Einverständniserklärung für eine anderweitige Nutzung durch Dritte.

 

 

 

Impressum

V.i.S.d.P. Peter Nied

Fontanestr. 84

42657 Solingen

solinger.rundschau@gmx.de



Impressum | Datenschutz | Sitemap
copyright by peter nied
Anmelden Abmelden | Bearbeiten
  • Solingen und mehr
  • Panorama
  • Aus der Stadt
  • Solingen früher
zuklappen