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15. Juli 2022

Notfallplan Gas: Unternehmen in Sorge



Mehr als 70 Unternehmerinnen und Unternehmer haben an Info-Abend mit WSW-Chef Hilkenbach teilgenommen.

Viele bergische Unternehmerinnen und Unternehmer blicken mit Sorge auf die Gasversorgung der kommenden Monate. Das wurde deutlich beim digitalen Informationsabend „Alarmstufe im Notfallplan Gas" der Bergischen IHK mit Markus Hilkenbach, dem Vorsitzenden der Geschäftsführung der Wuppertaler Stadtwerke GmbH (WSW), am 14. Juli. Mehr als 70 Teilnehmerinnen und Teilnehmer waren dazugeschaltet, als Hilkenbach von der aktuellen Lage und den Szenarien für die kommenden Monate berichtete. Hintergrund ist die aktuell ausgerufene Stufe 2 im Notfallplan Gas der Bundesregierung und die Befürchtung, dass Russland die Gaslieferungen vollständig einstellt beziehungsweise Nord Stream 1 nach der geplanten Revision nicht wieder an das Netz geht.

Hilkenbach betonte, dass die Versorgung mit Gas aktuell gesichert sei und auch im Falle einer ausbleibenden Belieferung keine direkten Folgen eintreten würden. Gleichwohl bestehe dann aber die abstrakte Gefahr, dass die Mengen für den kommenden Herbst/Winter nicht reichen und eine konkrete Gasmangellage entsteht. Auf diese Situation bereiten sich Bundesregierung, Bundesnetzagentur und Energieversorgungsunternehmen mit unterschiedlichen Szenarien intensiv vor. Auch Abschaltungen von großen Industrieunternehmen sind in einem Szenario vorgesehen. In Wuppertal gibt es für diesen Fall (Stufe 3 Notfallplan) ebenfalls betroffene Unternehmen, mit denen aber bereits ein intensiver Austausch besteht. Hilkenbach bat in diesem Kontext aber alle Unternehmen, die Situation ernst zu nehmen und sich frühzeitig auf unterschiedliche Szenarien vorzubereiten. Auch ein proaktiver Austausch zwischen Unternehmen und Energieversorger sei hilfreich. Generell rief er dazu auf, sparsam mit Gas umzugehen soweit möglich. Langfristig, so Hilkenbach, sehe er nicht, dass die Preise für Energie wieder auf ein Niveau von 2019/2021 fallen. Die hohen Handelspreise haben sich auch für die nächsten Jahre bereits fixiert – und werden in den nächsten Monaten sukzessive bei den Kunden ankommen.

Bei Unternehmen, die angesichts der aktuellen Lage zumindest die Wärmeversorgung über Öl statt Gas sicherstellen wollen, gab Hilkenbach zu bedenken, dass dann das Emissionsschutzgesetz greift und anderweitige Kosten anfallen. Er sieht eine Lücke in der Gesetzeslage: „In der aktuellen Situation müssten Ausnahme­regelungen gelten, um Unternehmen zu schützen“, sagte er.

IHK-Präsident Henner Pasch und IHK-Hauptgeschäftsführer Michael Wenge sagten zu, sich in Berlin dafür einzusetzen, dass es hier zu entsprechenden Änderungen kommt. Wenge sieht die aktuelle Situation als Beleg, dass die Anstrengungen zur Diversifizierung der Energieversorgung gesteigert werden müssen. „Die Energiekosten werden absehbar nicht sinken. Allein aus wirtschaftlichen Gründen müssen wir die Transformation schneller angehen als es bisher geschehen ist und die Versorgung auf breitere Füße stellen“, so Wenge im Nachgang der Veranstaltung. Um die aktuelle Lage bestmöglich unter Kontrolle zu halten, rief Henner Pasch Unternehmen und Privatpersonen zu einem sparsamen Umgang mit Gas auf – „damit die Gasspeicher im Herbst und Winter möglichst voll sind.“

Wenge und Hilkenbach vereinbarten, solche Runden zur aktuellen Lage zu wiederholen, um die bergischen Unternehmen aus lokaler, gut vernetzter Quelle informieren zu können und ihnen die Möglichkeit zu geben, Fragen zu stellen.

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Arbeitsbedingungen für ältere Beschäftigte verbessern

VdK-Präsidentin: Arbeitsbedingungen für ältere Beschäftigte verbessern

    Beschäftigte mit chronischen Erkrankungen und gesundheitlichen Einschränkungen mehr unterstützen
    Vereinbarkeit von Pflege und Beruf sicherstellen

Zum Vorstoß von Bundeskanzler Olaf Scholz, ältere Menschen länger in Beschäftigung zu halten, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, sagt VdK-Präsidentin Verena Bentele:

„Wenn die Wirtschaft ihre Beschäftigten länger in den Betrieben halten will, muss sie älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern gute, altersgerechte Arbeitsbedingungen bieten. Schon jetzt fällt es vielen von ihnen schwer, bis zur Regelaltersgrenze durchzuhalten. Stress und Überlastung oder körperlich anstrengende Tätigkeiten führen oft dazu, dass ältere Beschäftigte früher in Rente gehen.

Bereits jetzt sind Ältere, die kurz vor dem Rentenalter stehen, zu selten sozialversicherungspflichtig in Vollzeit beschäftigt. Sie halten nicht so lange durch, weil sie aus gesundheitlichen Gründen oder behinderungsbedingt nicht dazu in der Lage sind. Auch Menschen, denen die berufliche Qualifikation fehlt oder deren Wissen veraltet ist, schaffen es oft nicht, bis 67 Jahre zu arbeiten. Um ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen, brauchen geringer Qualifizierte, gesundheitlich Eingeschränkte und physisch und psychisch hart Arbeitende deshalb besondere Regelungen und Angebote von den Arbeitgebern.

Zudem müssen auch ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Familie und Beruf miteinander vereinbaren können. Wer zuhause einen Angehörigen pflegt, muss derzeit oft seine Stunden reduzieren oder seinen Beruf aufgeben, weil die Pflege zuhause nicht anders zu bewältigen ist und es zu wenig Unterstützungsangebote gibt. Mit einem Rechtsanspruch auf Tagespflege könnte man hier gegensteuern und die Menschen, die pflegen und arbeiten, deutlich entlasten."

Zahl der Arbeitskräfte aus Nicht-EU-Staaten binnen zehn Jahren mehr als verdreifacht

• Ende 2021 waren 295 000 Arbeitskräfte aus Nicht-EU-Staaten erfasst
• Indien wichtigstes Herkunftsland
• Auch Arbeitskräfte-Zuwanderung aus EU-Staaten nimmt zu

WIESBADEN – Die Zahl der Ausländerinnen und Ausländer, die aus Staaten
außerhalb der Europäischen Union (EU) befristet zum Arbeiten nach Deutschland
gekommen sind, ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Ende 2021
waren gut 295 000 Menschen im Ausländerzentralregister erfasst, die eine
befristete Aufenthaltserlaubnis für eine Erwerbstätigkeit hatten. Wie das
Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, hat sich deren Zahl damit
innerhalb von zehn Jahren mehr als verdreifacht (+226 %). Zum Jahresende 2011
waren noch gut 90 500 Menschen mit einem solchen Aufenthaltstitel in
Deutschland erfasst.

Quelle: Destatis

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