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21. Juli 2022

Bündnis lebenswerter Weyersberg

Solingen/Bündnis lebenswerter Weyersberg protestiert gegen
Arena-Planungen
Unterschriftenaktion gegen „Arena Bergisch Land" gestartet
Teuer, unrealistisch und klimaschädlich - das sagt das neu gegründete „Bündnis lebenswerter
Weyersberg" zu den umstrittenen Plänen der Stadt Solingen, am Weyersberg eine neue Mehr-
zweckhalle  mit  Platz  für 8000  Zuschauer:innen  zu  bauen.  Das  Bündnis, bestehend  aus  An-
wohnenden, der Bürgerinitiative „,Solingen gehört uns!", der Ortsgruppe von „Fridays for Fu-
ture“ und weiteren Gruppen, hat nun eine Unterschriftenaktion gestartet, um weitere Unterstüt-
zer: innen gegen das Bauprojekt zu gewinnen.  
Neben der Bürgerinitiative „Solingen gehört uns!" und den Solinger Ortsgruppen von „Fridays
for Future" und „Parents for Future" gehören dem „Bündnis lebenswerter Weyersberg" auch
der Jugendstadtrat Solingen, sowie die Ortsgruppen von NABU und vom BUND an. Auch An-
wohner:innen  des Weyersbergs engagieren sich hier gegen die geplante „Arena Bergisch
Land". Die neue Arena soll nicht nur bei den Spielen des Bergischen Handball-Clubs 06 e. V.
Platz  für  5.000  Zuschauer:innen  bieten,  sondern  auch  als  Veranstaltungsort  für  sonstige
Events mit bis zu 8.000 Zuschauer:innen dienen. Birgit Correns von der BI „Solingen gehört
uns!" hält diese Planung für unrealistisch: „Ob die Arena diese Auslastung tatsächlich so er-
reichen  kann,  steht  noch  in  den  Sternen." Schließlich sei die neue „Arena Bergisch  Land"
weitab vom Solinger Hauptbahnhof gelegen und mit öffentlichen Verkehrsmitteln nur schlecht
zu erreichen. „Das bedeutet auch, dass ein Großteil der Besucher:innen mit dem Auto zu den
Veranstaltungen anreisen wird. Für die Anwohner:innen am Weyersberg verschlechtert sich
die Verkehrs- und Parksituation dadurch deutlich. Schon jetzt haben viele Menschen Schwie-
rigkeiten,  einen  Parkplatz  dort  zu  finden",  so  Correns.  Zudem  gebe  es mit  Düsseldorf,  Köln
und dem Ruhrgebiet bereits eine ganze Reihe große und attraktive Veranstaltungsorte in un-
mittelbarer Nähe.  
Kritik an unehrlicher Argumentationsgrundlage  
Wird die neue Arena nicht wie erwartet ausgelastet, muss die Stadt das Projekt auf lange Sicht
mit Geldern in Millionenhöhe bezuschussen - eine Herausforderung für die ohnehin schon mit
etwa einer Milliarde Euro Schulden in der finanziellen Krise steckende Stadt Solingen. Zudem,
so kritisiert das Bündnis, fuße das Projekt auf einer unehrlichen Argumentationsgrundlage des
Oberbürgermeisters: „Tim Kurzbach argumentierte für den Neubau der Arena, da dieser an-
geblich kostengünstiger als  eine Sanierung der Klingenhalle sei. Dieses Argument ist  durch
den Grundsatzbeschluss des Rates hinfällig geworden, da jetzt ausdrücklich ein Neubau der
Arena  zusätzlich  zu  einer  Sanierung  der  Klingenhalle  geprüft  wird.  Außerdem  kamen  zwei
neue Kreisverkehre und weitere Investitionen in den Straßenverkehr in Millionenhöhe dazu",
erklärt Birthe Kolb von Fridays For Future.  Das „Bündnis lebenswerter Weyersberg" ist sich
sicher, dass, wenn diese zusätzlichen Kosten für ein „Sportquartier" zusammen mit der aktu-
ellen Inflation und den steigenden Kosten für Baumaterial berücksichtigt werden, das geplante
Projekt am Ende 100 Millionen Euro und mehr kosten wird.
Bündnis fordert mehr Geld für soziale Teilhabe und Klimaschutz  
Das Geld könne laut dem „Bündnis lebenswerter Weyersberg" an vielen anderen Stellen bes-
ser und nachhaltiger investiert werden, etwa in die um sechs Millionen Euro gekürzte Jugend-
hilfe, die Schaffung der etwa 900 fehlenden Kita-Plätze, den Ausbau des Offenen Ganztags
oder  in  die  Förderung  kostenloser  Freizeitangebote.  Bei  der  jetzigen  Planung,  so  Karsten Römling  vom  Jugendstadtrat,  sei  zu  befürchten,  dass  insbesondere  der  Breitensport  unter dem  Bau  der  neuen  Arena  leiden  würde,  da  der  Kunstrasenplatz  und  die  Bolzplätze  am

 
Weyersberg, die von vielen Vereinen und freispielenden Jugendlichen genutzt werden, abge-
rissen werden müssten. Zudem gäbe es erhebliche Investitionsstaus beim Öffentlichen Nah-
verkehr,  der  energetischen  Sanierung  von  Gebäuden  oder  der  Stadtbegrünung,  welche  die
selbstgesteckten  Klimaziele  der  Stadt  Solingen  unerreichbar  machen.  Hier  müsse  dringend
mehr Geld investiert werden, so das Bündnis.   
 
Hitzeproblematik durch Arena Gefahr für Anwohner:innen  
Nicht  zuletzt  entstünden  auch  durch  das  Bauprojekt  an  sich  negative  Effekte  für  das  Stadt-
klima, erläutert Kolb: „Die neue Arena würde die frische Luft, die vom Nacker Bachtal Richtung
Innenstadt strömt, blockieren. Wie eine Untersuchung der Stadtverwaltung zeigt, heizt sich die
gesamte Innenstadt als geschlossene Wärmeinsel dann noch weiter auf. Schon jetzt sterben
in Deutschland jährlich mehr als 6.000 Menschen an den Folgen von Hitzewellen."
Unterschriftenaktion gestartet  
Das „Bündnis lebenswerter Weyersberg" hat also viele Gründe, sich gegen den Bau einer
neuen BHC-Arena einzusetzen. Nun möchten die engagierten Bürger:innen weitere Mitstrei-
ter:innen für ihr Anliegen gewinnen und haben dazu eine Unterschriftenaktion für einen Bür-
gerantrag gestartet. Diese finden interessierte Bürger:innen auf der Internetseite
http://bhcarena.de.  Zudem wird das Bündnis jeweils diesen Samstag, den 23. Juli und am 6.
August 2022 von 10 bis 13 Uhr mit einem Infostand am Hofgarten vertreten sein, um dort mit
Bürger:innen ins Gespräch zu kommen. „Außerdem werden wir die Anwohner*innen des Wey-
ersbergs mit Flyern informieren. Wir freuen uns den regen Austausch mit den Solinger Bür-
ger:innen fortzusetzen", so Birgit Correns, Karsten Römling, und Birthe Kolb abschließend.

 

 

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"Rente mit 70 wäre reine Rentenkürzung"

Sozialverband VdK lehnt die Forderung von Gesamtmetall-Präsident Wolf strikt ab
    Rentenkasse muss stattdessen durch mehr Beitragszahler gestärkt werden

Der Sozialverband VdK Deutschland kritisiert die Aussagen von Gesamtmetall-Chef Stefan Wolf, nach denen das Renteneintrittsalter auf 70 Jahre angehoben werden soll. Der Präsident des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall begründete seine Forderung mit der demografischen Entwicklung und der Belastung für die Renten- und Sozialkassen.

VdK-Präsidentin Verena Bentele erklärte dazu heute:

"Der VdK spricht sich strikt gegen eine Rente mit 70 Jahren aus. Schon heute arbeitet nur eine Minderheit der 65-jährigen in Vollzeit. Vor allem diejenigen, die heute in körperlich oder psychisch anstrengenden Jobs arbeiten, wären von einer Erhöhung der Regelaltersgrenze betroffen. Für diese Gruppe bedeutet eine Rente mit 70 eine reine Rentenkürzung, denn sie schaffen es schon heute kaum, bis zur Regelaltersgrenze zu arbeiten.

Statt lebensferner Überlegungen, das Renteneintrittsalter weiter heraufzusetzen, müssen wir die gesetzliche Rentenversicherung stärken. Das bedeutet: Perspektivisch müssen alle dort einzahlen – neben Angestellten auch Beamte, Selbständige und Politiker. Eine solche ‚Rente für alle‘ stärkt das System und führt zu mehr Gerechtigkeit. Vorbilder wie die Pensionskasse in Österreich zeigen, dass dieser Weg funktioniert.

Die Rentenkasse muss durch mehr Beitragszahler gestärkt werden. Dies erreichen wir auch durch mehr sozialversicherungspflichtig Beschäftigte und einen höheren Mindestlohn. Die Rechnung ist einfach: Mehr Beitragszahler, die gleichzeitig höhere Beiträge zahlen, führen zu höheren Einnahmen in das gesetzliche Rentensystem. Gegen die Erhöhung der Minijob-Grenze haben wir uns daher schon klar ausgesprochen."
 

Zahl der Arbeitskräfte aus Nicht-EU-Staaten binnen zehn Jahren mehr als verdreifacht

• Ende 2021 waren 295 000 Arbeitskräfte aus Nicht-EU-Staaten erfasst
• Indien wichtigstes Herkunftsland
• Auch Arbeitskräfte-Zuwanderung aus EU-Staaten nimmt zu

WIESBADEN – Die Zahl der Ausländerinnen und Ausländer, die aus Staaten
außerhalb der Europäischen Union (EU) befristet zum Arbeiten nach Deutschland
gekommen sind, ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Ende 2021
waren gut 295 000 Menschen im Ausländerzentralregister erfasst, die eine
befristete Aufenthaltserlaubnis für eine Erwerbstätigkeit hatten. Wie das
Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, hat sich deren Zahl damit
innerhalb von zehn Jahren mehr als verdreifacht (+226 %). Zum Jahresende 2011
waren noch gut 90 500 Menschen mit einem solchen Aufenthaltstitel in
Deutschland erfasst.

Quelle: Destatis

Redaktion

 

Peter Nied

Cassandra Fuchs

Hasan Talsik (Fotos)

Mona Kubat

 

 

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