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12. August 2022

Neurologie setzt auf Botulinumtoxin

Solingen/Seit anderthalb Jahren hilft Dr. Julia Hamann, Neurologin an der St. Lukas Klinik, Patientinnen und Patienten mit gezielten Injektionen bei Migräne, Spastiken, Schiefhals, muskulären Verkrampfungen und anderen Erkrankungen auf Überweisung von niedergelassenen Neurologen und Dermatologen.

Botox ist wohl das bekannteste Präparat. Wer aber den Wirkstoff Botulinumtoxin auf die Ästhetik reduziert, tut dem Nervengift unrecht. „Die medizinische Wirksamkeit ist absolut faszinierend“, sagt Dr. Julia Hamann. Die Fachärztin für Neurologie an der St. Lukas Klinik hat die Weiterbildung in Qualifizierter Botulinumtoxintherapie absolviert und vor gut anderthalb Jahren die Ermächtigung der Kassenärztlichen Vereinigung die Ermächtigung zur ambulanten Therapie erhalten. Zurzeit sind gut 75 Patientinnen und Patienten pro Quartal in Behandlung.

Wie Sabine Theis. Seit 40 Jahren leidet die Köchin an mindestens 15 Tagen im Monat an Migräne. Starke Kopfschmerzen, Erbrechen, Licht- und Lärmempfindlichkeit schränkten ihr Leben stark ein. Viele Therapien hatte sie schon ausprobiert. Keine half. Ihr Neurologe überwies sie an Dr. Julia Hamann. Denn erst wenn andere Therapieoptionen nicht erfolgreich sind, kann Botulinumtoxin eingesetzt werden. Bei Migräne werden Injektionen an 39 Schmerzpunkten gesetzt. „Ich warne die Patientinnen und Patienten vor, beim ersten Mal ist das sehr belastend und schmerzhaft“, sagt Dr. Julia Hamann. So war es auch bei Sabine Theis: „Ich spürte aber schnell, dass es mir besserging.“ Seit einem Jahr ist sie regelmäßig bei Dr. Julia Hamann in Behandlung – und hat seither viel Lebensqualität gewonnen.

Der Wirkstoff Botulinumtoxin wird gezielt in die betroffenen Muskeln injiziert und hemmt die Freisetzung des Überträgerstoffes Acetylcholin am Übergang vom Nerv zu Muskel bzw. auf die Speichel- oder Schweißdrüse. Die überaktiven Muskeln werden so ruhiggestellt, ohne andere Nervenfunktionen einzuschränken. „Die Wirkung setzt nach etwa einer Woche ein und kann mehrere Monate andauern – bis durch neue Aussprossungen der Nervenendigungen die Muskeln wieder aktiv werden“, erklärt die Spezialistin.

Für Prof. Dr. Marcel Dihné, Chefarzt der Neurologie, ist die Botulinumtoxinambulanz eine sinnvolle und notwendige Erweiterung des Leistungsspektrums seiner Abteilung, die er von Beginn an unterstützt und die Fachärztin seiner Abteilung gefördert hat. „Bei über 20 Krankheitsbildern ist Botulinumtoxin inzwischen zugelassen, zum Beispiel bei muskulärer Spastik nach Schlaganfall, die sich meist erst nach der Akutphase und auch erst nach der Reha ausbildet.“ Aber auch bei Schiefhals, Verkrampfungen einer Gesichtshälfte, Lidkrampf oder Spitzfuß kann das Nervengift kontrolliert sinnvoll eingesetzt werden. Neben den neurologischen Krankheitsbildern kann Dr. Julia Hamann auf Überweisung eines Dermatologen auch bei unkontrolliertem Speichelfluss oder übermäßigem Schwitzen tätig werden.

 Foto: Zu sehen sind Patientin Sabine Theis, die Neurologin und ermächtigte Ärztin Dr. Julia Hamann und der neurologische Chefarzt Prof. Dr. Marcel Dihné. Fotohinweis: Cerstin Tschirner/Kplus Gruppe.

 

 

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Arbeitsbedingungen für ältere Beschäftigte verbessern

VdK-Präsidentin: Arbeitsbedingungen für ältere Beschäftigte verbessern

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    Vereinbarkeit von Pflege und Beruf sicherstellen

Zum Vorstoß von Bundeskanzler Olaf Scholz, ältere Menschen länger in Beschäftigung zu halten, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken, sagt VdK-Präsidentin Verena Bentele:

„Wenn die Wirtschaft ihre Beschäftigten länger in den Betrieben halten will, muss sie älteren Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern gute, altersgerechte Arbeitsbedingungen bieten. Schon jetzt fällt es vielen von ihnen schwer, bis zur Regelaltersgrenze durchzuhalten. Stress und Überlastung oder körperlich anstrengende Tätigkeiten führen oft dazu, dass ältere Beschäftigte früher in Rente gehen.

Bereits jetzt sind Ältere, die kurz vor dem Rentenalter stehen, zu selten sozialversicherungspflichtig in Vollzeit beschäftigt. Sie halten nicht so lange durch, weil sie aus gesundheitlichen Gründen oder behinderungsbedingt nicht dazu in der Lage sind. Auch Menschen, denen die berufliche Qualifikation fehlt oder deren Wissen veraltet ist, schaffen es oft nicht, bis 67 Jahre zu arbeiten. Um ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt zu erhöhen, brauchen geringer Qualifizierte, gesundheitlich Eingeschränkte und physisch und psychisch hart Arbeitende deshalb besondere Regelungen und Angebote von den Arbeitgebern.

Zudem müssen auch ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Familie und Beruf miteinander vereinbaren können. Wer zuhause einen Angehörigen pflegt, muss derzeit oft seine Stunden reduzieren oder seinen Beruf aufgeben, weil die Pflege zuhause nicht anders zu bewältigen ist und es zu wenig Unterstützungsangebote gibt. Mit einem Rechtsanspruch auf Tagespflege könnte man hier gegensteuern und die Menschen, die pflegen und arbeiten, deutlich entlasten."

Zahl der Arbeitskräfte aus Nicht-EU-Staaten binnen zehn Jahren mehr als verdreifacht

• Ende 2021 waren 295 000 Arbeitskräfte aus Nicht-EU-Staaten erfasst
• Indien wichtigstes Herkunftsland
• Auch Arbeitskräfte-Zuwanderung aus EU-Staaten nimmt zu

WIESBADEN – Die Zahl der Ausländerinnen und Ausländer, die aus Staaten
außerhalb der Europäischen Union (EU) befristet zum Arbeiten nach Deutschland
gekommen sind, ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Ende 2021
waren gut 295 000 Menschen im Ausländerzentralregister erfasst, die eine
befristete Aufenthaltserlaubnis für eine Erwerbstätigkeit hatten. Wie das
Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, hat sich deren Zahl damit
innerhalb von zehn Jahren mehr als verdreifacht (+226 %). Zum Jahresende 2011
waren noch gut 90 500 Menschen mit einem solchen Aufenthaltstitel in
Deutschland erfasst.

Quelle: Destatis

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