
Zeitreise: Der sinnlose Tod eines Kindes durch die US Justiz
George Stinney wurde am 16. Juni 1944 mit nur 14 Jahren auf dem elektrischen Stuhl hingerichtet.
Er gilt damit als jüngster Mensch, an dem die Todesstrafe seit beginn des 20. Jahrhunderts in den USA vollzogen wurde.
Er war ein schmächtigen, kleiner Junge, als er wegen dem Doppelmord an 2 weißen Mädchen im Alter von 8 und 10 Jahren verurteilt wurde.
Er war so klein, dass er sich zur Vollstreckung der Todesstrafe durch den elektrischen Stuhl auf seine eigenst mitgebrachte Bibel setzen musste, damit er auf den elektrischen Stuhl passte.
4 MINUTEN TODESKAMPF
Als der Henken den Schalter umlegte, dauerte der bestialische Todeskampf ganze 4 Minuten! 2400 Volt durchfuhren seinen zarten Körper. Seine Gesichtsmaske verrutschte und 40 Zeugen schauten in
sein schmerzverzerrtes Gesicht - mit den weit aufgerissenen Augen, aus welchen Tränen die Wangen herunterliefen.
Im Jahre 1944 galten Afro-Amerikaner in den USA als Menschen 2. Klasse. Schwarze und Weiße waren streng von einander getrennt.
Er wurde, wie viele in dieser Zeit, Opfer der fanatisch, rassistischen Gesellschaft und Justiz der Vereinigten Staaten.
WAS WAR GESCHEHEN?
Alcolu - eine kleine Stadt im tiefsten Süden von South Carolina, wo Schwarze und Weiße streng durch eine Linie, die durch die Stadt lief, getrennt waren. Die Mädchen schoben ihre Fahrräder über
die Linie, weil sie eine bestimmte Pflanze suchten und George fragten, ob er eine Idee hätte, wo sie wüchsen.
Wenig später fand man die beiden Mädchen erschlagen nahegelegenen Sumpf. Zeugen hatten beobachtet, dass George sich mit ihnen unterhalten hatte - also wurde er unter dringendem Tatverdacht
verhaftet.
Alleine das reichte den 12 Geschworenen den Jungen nach nur 3 Monaten Schnellverfahren zu verurteilen, ohne das handfeste Beweise vorlagen.Nach 10 Minuten wurde das Urteil verlesen:
TODESSTRAFE DURCH ELEKTRISCHER STUHL
Die Staatsanwaltschaft stürzte das Urteil lediglich auf die Aussage des Polizisten H.S. Newman, welcher behauptete, dass George auf der Fahrt ein Geständnis abgelegt habe und immer wieder betont
hätte, wie leid ihm das Alles tue, was er den beiden Mädchen angetan hat.
Das Problem: DIE BEIDEN MÄDCHEN WAREN WEIß - GEORGE WAR SCHWARZ.
George hatte während des Schnellverfahrens kein Anrecht auf Zeugen und dürfte nicht mal Beweise vorlegen. Seine Schwester Amie Ruffner hatte ein handfestes Alibi - es wurde abgelehnt!
Georges Familie musste unmittelbar nach der Urteilsverkündigung aus der Stadt flüchten - aus Angst umgebracht zu werden.
WIR KONNTEN GEORGE AUCH KEINEN GRABSTEIN GEBEN: MAN HÄTTE SONST SEIN GRAB GESCHÄNDET.
Amie Ruffner - Schwester von George Stinney
Seine Familie kämpfte 70 Jahre für seine Unschuld und Gerechtigkeit. 2014 wurde das Todesurteil gegen George aufgehoben, da er ganz offensichtlich unschuldig war.
Seine Familie hat auf einen Freispruch bestanden, da der Name George Stinney bis 2014 immer noch als Mörder in den Prozessakten geführt wurde. Sein Name wurde 2014 entgültig aus den Akten
gestrichen.
Eine Gerechtigkeit, welche 70 Jahre und einen langen Kampf auf sich warten ließ.
Recherchiert und geschrieben: Mona Kubat
Kommentar schreiben