
OP-Instrumente für Kiewer Chirurgen
Solingen/Die Kplus-Kliniken in Haan, Hilden, Leverkusen und Solingen haben ihre OP-Ausstattung standardisiert. Übrig blieben 1,5 Tonnen Instrumentarium, die nun dem Blau-gelben Kreuz übergeben
wurden, um Ärztinnen und Ärzte in der Ukraine auszustatten.
Ein Schlaraffenland für Chirurgen nennt Dr. Markus Meibert die Kisten mit OP-Instrumentarium. 1,5 Tonnen OP-Instrumente konnte der Chefarzt der Chirurgie und Ärztliche Direktor der St. Lukas
Klinik in den Sprinter des Blau-gelben Kreuzes verladen. Die Scheren, Zangen, Haken, Pinzetten werden von der Kölner Hilfsorganisation nach Kiew gebracht. „Der Bedarf dort ist enorm“, sagt Dr.
Markus Meibert, der Kontakt zu Chirurgen an Kiewer Krankenhäusern. „Es fehlt eigentlich an allem.“
Die Kplus Gruppe hatte ihren Anbieter zur sterilen Aufbereitung der OP-Instrumente gewechselt. „In dem Zuge haben wir unter Beteiligung des Ärztlichen Dienstes und der OP-Pflege für alle vier
Standorte standardisiert und ausgetauscht“, sagt Martin Steffen, der als Chef des Zentraleinkaufs das Projekt begleitet hat. Das Instrumentarium kommt aus allen chirurgischen Fächern, die die
Kplus Gruppe anbietet: Allgemein- und Viszeralchirurgie, Orthopädie, Unfallchirurgie, Gynäkologie sowie Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie. Für insgesamt 1,5 Millionen Euro wurde neues
OP-Besteck angeschafft. Das alte, aber wie Dr. Markus Meibert betont voll funktionsfähige Instrumentarium ist nun auf dem Weg in die Ukraine.
Dort wurde es schon sehnsüchtig erwartet. In Kiew werden die Instrumente zurzeit gesichtet, sortiert und auf unterschiedliche Kliniken verteilt. Nicht nur die Krankenhäuser in Kiew, neben dem
privaten Krankenhaus gibt es noch das staatliche Medmistechko, stoßen angesichts der großen Zahl auch ziviler Kriegsverletzter an ihre Grenzen. So wird zum Beispiel in einer Reha-Klinik in der
Nähe von Kiew ein zusätzliches Krankenhaus eingerichtet. Dafür fehlt es aktuell noch an Equipment – vom Bett bis zum OP-Haken. Auch nach Odessa werden Teile des Instrumentariums gebracht.
Als das Instrumentarium in Deutschland noch verladen wird, zeigt Marina Onneken Bilder aus Kiew. Sie ist die Tochter des Kiewer Chirurgen, der lange auf VAC-Pumpen gewartet hat. „Die Pumpe
erzeugt in Verbindung mit einem Vakuumverband einen kontrollierten Unterdruck an der Wunde, der durch das Absaugen des Wundsekrets die Wunde aktiv reinigt“, erklärt Dr. Markus Meibert. Der
Transport der Pumpen in das Kriegsgebiet und die stark umkämpfte Region um die Hauptstadt hat lange gedauert. „Wir hoffen, dass es jetzt schneller geht, damit die Ärztinnen und Ärzte vor Ort die
Möglichkeit haben zu helfen.“
Foto kplus
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