
Die Wanzen sind wieder da
Solingen/Peter Nied-Wie in den vergangenen Jahren kommen nun auch wieder Gäste in die Häuser und Wohnungen, die absolut nicht eingeladen waren. Wir kennen das mit Marienkäfern und anderem
Gekräuch. In den letzten Jahren nahmen jedoch auch diverse Arten von Blattwanzen (Stinkekäfer) überhand.
Seit einigen Jahren ist noch ein neuer Kumpel mit an Bord und der tritt in diesem Jahr wieder in der Stadt auf. Viele Solinger haben die Befürchtung, es könne sich um eine Wanze aus Südamerika
handeln. Gemeint ist die Raubwanze „kissing bug". Diese Wanze verbreitet die Chagas-Krankheit. Unsere Redaktion nahm schon 2019 Kontakt mit dem Gesundheitsamt Solingen und dem NABU NRW auf. Herr
Karl-Heinz Jelinek gab unserer Zeitung nachstehende Auskunft: "Auf Ihrem Foto ist eine amerikanische Kiefernwanze
abgebildet. Die Verdickungen an den Hinterbeinen kennzeichnen die Art gut." Zu der vermuteten gefährlicheren Art sagte Herr Jelinek: "Triatoma infestans kann ich ausschließen.
Wenn die Art hier auftritt, dürfte sie mehr oder weniger permanent in den menschlichen Siedlungen leben, da die Art in ihrem tropisch-subtropischen Ursprungsgebiet selbst in diesem Jahr
Schwierigkeiten mit unseren Temperaturen in Deutschland hätte. Außerdem deutet das Aufsuchen von Überwinterungsplätzen ganz klar auf das Verhalten einer Art aus der gemäßigten Zone hin.Die Wanze
sieht zudem etwas anderes aus. Beachten Sie die Hinterbeine".
Soweit zunächst die Entwarnung aus Düsseldorf. Die Kiefernwanze ist für Menschen zwar absolut ungefährlich aber sehr anhänglich. Zudem können überwinternde Kolonien bis zu 2.000 Tiere
erreichen. Und wenn man die Brummer raus wirft, kommen sie sofort wieder.
Foto: Peter Nied
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