
Moderne Technik bringt Farbe in den OP
Solingen/Die Fluoreszenz macht Strukturen sichtbar, die mit dem bloßen Auge kaum sichtbar sind. Dank der Unterstützung des Fördervereins von fast 70.000 Euro hat die neue Technik in der St. Lukas
Klinik Einzug gehalten und sorgt für noch bessere Operationsergebnisse bei minimal-invasiven Operationen.
Und plötzlich strahlt der Monitor im OP-Saal der St. Lukas Klinik in sattem Grün. Plötzlich werden selbst feinste Blutbahnen sichtbar, die Dr. Markus Meibert und dem gesamten OP-Team verborgen
geblieben wären, wenn nicht das spezielle Zusammenspiel von Farbstoff und Licht es auf den Bildschirm bringen würde. „Wir können so schon während des Eingriffs sicherstellen, dass der betroffene
Bereich weiterhin gut durchblutet ist“, erklärt der Chefarzt der Chirurgie an der St. Lukas Klinik. „Das ist ein zusätzliches Plus für die Patientensicherheit.“ Eine Minderdurchblutung und damit
eine gestörte Wundheilung, die bis zum Absterben des Gewebes führen kann, werde so noch einmal deutlich reduziert.
Bei der Fluoreszenzangiografie wird den Patientinnen und Patienten während der OP eine ungefährliche Farbstofflösung gespritzt, die sich über die Blutbahnen im Körper verteilt. Wird dann der
Bereich über das Operationsendoskop mit einem speziellen Licht beleuchtet, erstrahlt der Bereich in sattem Grün. „Das ermöglicht uns, selbst kleine Blutgefäße zu erkennen und zu sehen, ob alle
Bereiche rund um die Naht weiterhin gut durchblutet sind“, sagt der Spezialist für minimal-invasive Chirurgie. Sollte das nicht der Fall sein, kann noch während des Eingriffs korrigiert und die
Durchblutung wiederhergestellt werden. Früher war dazu dann ein zweiter Termin notwendig.
Auch bei anderen Operationen kann die Technik, die der Förderverein St. Lukas mit fast 70.000 Euro finanziert hat, eingesetzt werden. Bei der Entfernung eines Darmtumors zum Beispiel müssen auch
die umliegenden Lymphknoten entfernt werden, über die sich einzelne Krebszellen im Körper verteilen können. Dafür muss das Hauptgefäß des Darmabschnitts entfernt werden, in dem der Tumor liegt.
Mit der Fluoreszenz-Laparoskopie, die nach dem Farbstoff Indocyaningrün auch ICG-Laparoskopie genannt wird, kann der Chirurg auch hier beurteilen, ob der betreffende Darmabschnitt weiterhin gut
durchblutet ist. Der Farbstoff selbst wird nur wenige Stunden später über den Urin wieder ausgeschieden.
Die Chirurgie an der St. Lukas Klinik ist auf minimal-invasive Operationen der inneren Organe spezialisiert. Über kleine Einstiche in der Bauchdecke werden eine 3D-Optik, die die Bilder auf einen
hochauflösenden Bildschirm überträgt, und Miniaturinstrumente zum Operationsgebiet geführt. Die Vorteile für die Patientinnen und Patienten liegen auf der Hand: keine großen Narben, deutlich
verringertes Infektionsrisiko durch kleine Schnitte, geringer Blutverlust, kurze Liegezeiten. Mit der in der St. Lukas Klinik etablierten 3D-Technik werden gestochen scharfe Bilder mit Tiefe
sichtbar, die die Hand-Augen-Koordination deutlich vereinfacht. „Damit können wir sicherer und schneller operieren, so dass sich auch die Narkosezeiten reduzieren“, sagt Dr. Markus Meibert.
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