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08. Dezember 2022

Wupperverband: Maßnahmen zur Anpassung an Klimafolgen

 

Wupperverband: Maßnahmen zur Anpassung an Klimafolgen und Auswirkungen des Kriegs

Meilensteine im Zukunftsprogramm Hochwasserschutz und bei großen Projekten in 2022

Bei der Verbandsversammlung des Wupperverbandes am 8. Dezember in Wuppertal standen der Rückblick auf das Jahr 2022 sowie die Beschlüsse und Weichenstellungen für 2023 im Fokus. Die großen Themen, die die Arbeit des Verbandes in diesem Jahr prägten und auch weiterhin prägen werden, waren die Auswirkungen des Kriegs gegen die Ukraine sowie die Aktivitäten zur Anpassung an den Klimawandel.
Lieferengpässe, Energiekrise sowie Szenarien wie Stromausfälle und Cyberattacken auf Anlagen der kritischen Infrastrukturen: Für diese Herausforderungen wappnet sich der Wupperverband mit vielfältigen Maßnahmen. Sie reichen z. B. von der Anpassung des Fällmitteleinsatzes auf Kläranlagen, um Lieferengpässe von Betriebsmitteln zu kompensieren, über Energieeinsparung und den Ausbau erneuerbarer Energie bis hin zu Notstromkonzepten und dem Schutz seiner Anlagen im Rahmen der Anforderungen an die Sicherheit für kritische Infrastrukturen.
Trockenheit: Talsperren stellen Wasserführung sicher
Wasserwirtschaftlich betrachtet lag die Herausforderung in 2022 in einer sehr ausgeprägten Trockenphase im Sommerhalbjahr. Die Jahres-Regenmenge im Wasserwirtschaftsjahr 2022 lag an der Bever-Talsperre mit 1.163 mm unter der durchschnittlichen Regenmenge von 1.297 mm. Die Monate März, Juni bis August und Oktober waren deutlich zu trocken. Auch nassere Monate im Jahresverlauf konnten dies nicht ausgleichen.
Der Wupperverband hat mit der Wupper-Talsperre und weiteren Talsperren am Oberlauf in den Trockenphasen Niedrigwasseraufhöhung für die Wupper geleistet. So war die Wasserführung sichergestellt, und der Fluss trocknete nicht aus. Im gesamten Wasserwirtschaftsjahr lag die Niedrigwasseraufhöhung bei 34 Mio. m³, das entspricht fast dem 1,5-fachen Stauinhalt der Wupper-Talsperre.


Zukunftsprogramm für Anpassung an Klimafolgen

Um sich an die spürbaren Auswirkungen des Klimawandels von Starkregen und Hochwasser bis Trockenheit anzupassen und die Vorsorge zu verbessern, hat der Wupperverband sein Zukunftsprogramm Hochwasserschutz aufgestellt (https://www.wupperverband.de/zukunftsprogramm-hochwasserschutz). In allen Handlungsfeldern hat der Verband bereits Fortschritte erzielt.

Im Handlungsfeld 1 „Technischer Hochwasserschutz“ hat der Wupperverband z. B. Ufermauerbereiche in Wuppertal saniert, Planungen zur Optimierung von vorhandenen Hochwasserrückhaltebecken (HRB) bearbeitet, z. B. für das Becken Ophovener Weiher in Leverkusen, sowie Planungen für das neue Becken Diepental in Leichlingen fortgesetzt. Ein wichtiger Meilenstein war der Baubeginn für das kombinierte Hochwasser- und Regenrückhaltebecken Bornberg, das der Verband in Wuppertal errichtet. Die Sanierungen für das HRB Oelkinghausen in Schwelm und das HRB Meine in Wuppertal wurden in 2022 abgeschlossen.

Im Handlungsfeld 2 „Grüner Hochwasserschutz“ geht es darum, den Gewässern mehr Raum zu geben und sie zu entfesseln. Dies ist ein Vorteil für die Gewässerökologie, für Flora und Fauna und auch für den Hochwasserschutz. Hier führt der Wupperverband z.B. Grundstücksverhandlungen. Zwischen Marienheide und Wipperfürth will der Verband an der Wupper auf einer Länge von 11 km die Aue reaktivieren. Eine Machbarkeitsstudie wird bereits erstellt.
Im Rahmen eines Förderprojektes hat der Verband in den letzten Jahren rund 100 ha Flächen an Gewässern erworben, damit solche Projekte umgesetzt werden können.

Im Handlungsfeld 3 „Talsperrenbewirtschaftung“ hat der Verband in 2022 gleich mehrere wichtige Maßnahmen etabliert: In den Brauchwassertalsperren Wupper-, Bever- und Neye-Talsperre hat er im Sommerhalbjahr einen Sommerretentionsraum von insgesamt 4,5 Mio. m³ für Regenmengen frei gehalten. Als zusätzliche Sicherung wurde der Entlastungsplan optimiert, um bei Bedarf in kurzer Zeit mehr Stauraum in den Talsperren zu schaffen.
Da durch den frei gehaltenen Stauraum weniger Wasser für die Niedrigwasseraufhöhung verfügbar war, hat der Verband die Wasserabgabe aus der Wupper-Talsperre an die Wupper zeitweise um 15 % reduziert. Somit konnte trotz der lang anhaltenden Trockenheit im Sommer eine Niedrigwasseraufhöhung von ca. 3.000 l/s am Pegel in Wuppertal gewährleistet werden. Die Reduzierung der Niedrigwasseraufhöhung wurde mit einem intensiven Monitoringprogramm begleitet, um festzustellen, ob sich negative Einflüsse auf das Ökosystem ergeben können.

Im Handlungsfeld 4 „Optimierung von Messdaten und Modellentwicklung“ hat der Verband ein umfangreiches Arbeitsprogramm aufgestellt. In den kommenden Jahren wird er 40 zusätzliche Pegel in unterschiedlicher Ausstattung und 10 Klimastationen neu bauen sowie 15 Bestandspegel und 20 –klimastationen optimieren.
Mit weiteren Partnern hat er im Jahresverlauf das Forschungsprojekt Bergisches Hochwasserschutzsystem 4.0 konzipiert und den Förderantrag gestellt.

Im Handlungsfeld 5 „Verbesserung Information, Kommunikation und Meldeketten“ war neben der Einrichtung eines Videokanals und eines „roten Telefons“ für die direkte Kommunikation im Ereignisfall der Hochwassermeldepass ein zentrales Thema. Dieser wurde vom Verband für jede Kommune vorbereitet. Der Meldepass enthält die relevanten Informationen zu Hotspots und unterstützt die Einsatzplanung des kommunalen Katastrophenschutzes.

Das Handlungsfeld 6 „Schadensbeseitigung“ umfasst u.a. die Bearbeitung der über 1.200 Schäden an Wupper und Nebenbächen. Von den rund 900 Schäden mit einem Handlungsbedarf für den Wupperverband hat der Betrieb Gewässer bereits zwei Drittel bearbeitet.
Nach Beendigung der Öleintragsbeseitigung konnte der Freizeitbetrieb an der Wupper-Talsperre bis auf die Wupper-Vorsperre wieder aufgenommen werden.


Meilensteine bei großen Projekten

In der Instandhaltung seiner Schlammverbrennungsanlage Buchenhofen aus den 1970er Jahren hat der Wupperverband einige Sanierungsmaßnahmen abgeschlossen. Ein Vergabeverfahren für Planungsleistungen für elektrotechnische Fragestellungen läuft. Für die Restlaufzeit dieser Anlage bis 2028 sind rund 61 Einzelmaßnahmen erforderlich.
Für die geplante neue Klärschlammverbrennungsanlage am Standort Buchenhofen startet die KVB GmbH, an der der Wupperverband beteiligt ist, in das Genehmigungsverfahren.
In der Kläranlage Buchenhofen hat der Verband durch zwei neue Bandeindicker die Schlammbehandlung optimiert. Das erfolgreiche Projekt bringt eine Stromeinsparung von jährlich 2 Mio. Kilowattstunden, dem Jahresstrombedarf von rund 540 Vier-Personen-Haushalten.
An der Kerspe-Talsperre wurde die Sanierung der Staumauer-Luftseite abgeschlossen. Im nächsten Jahr wird das Tosbecken der Trinkwassertalsperre saniert.
Im Forstbetrieb des Wupperverbandes läuft weiterhin die Aufarbeitung von Schadholz, da der Baumbestand durch Trockenheit und Schädlingsbefall extrem gelitten hat. Der Verband entwickelt Konzepte zur Wiederbewaldung mit resilienten Laubmischwäldern.
In der Gewässerunterhaltung hat der Wupperverband seit der Hochwasserkatastrophe 2021 den Fokus auf die Schadensbeseitigung gelegt. Seinen erfolgreichen Weg zur naturnahen Gewässerentwicklung wird er fortsetzen. Bereits jetzt hat er bei den mehr als 1.200 Einzelmaßnahmen zur Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie im Wuppergebiet eine Umsetzungsquote von 46 % erzielt. Das Ergebnis: viele naturnahe Flussabschnitte wie z. B. in Marienheide, zwischen Wipperfürth und Hückeswagen oder in Wuppertal im Bereich Laaken und Sonnborn.


 

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Arbeitsbedingungen für ältere Beschäftigte verbessern

VdK-Präsidentin: Arbeitsbedingungen für ältere Beschäftigte verbessern

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Zudem müssen auch ältere Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer Familie und Beruf miteinander vereinbaren können. Wer zuhause einen Angehörigen pflegt, muss derzeit oft seine Stunden reduzieren oder seinen Beruf aufgeben, weil die Pflege zuhause nicht anders zu bewältigen ist und es zu wenig Unterstützungsangebote gibt. Mit einem Rechtsanspruch auf Tagespflege könnte man hier gegensteuern und die Menschen, die pflegen und arbeiten, deutlich entlasten."

Zahl der Arbeitskräfte aus Nicht-EU-Staaten binnen zehn Jahren mehr als verdreifacht

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• Indien wichtigstes Herkunftsland
• Auch Arbeitskräfte-Zuwanderung aus EU-Staaten nimmt zu

WIESBADEN – Die Zahl der Ausländerinnen und Ausländer, die aus Staaten
außerhalb der Europäischen Union (EU) befristet zum Arbeiten nach Deutschland
gekommen sind, ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Ende 2021
waren gut 295 000 Menschen im Ausländerzentralregister erfasst, die eine
befristete Aufenthaltserlaubnis für eine Erwerbstätigkeit hatten. Wie das
Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt, hat sich deren Zahl damit
innerhalb von zehn Jahren mehr als verdreifacht (+226 %). Zum Jahresende 2011
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Quelle: Destatis

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