
Streifzug durch die Geschichte: Das Schulwesen in Aufderhöhe
Solingen/ von Peter Nied – Schule war und ist stets das Spiegelbild einer funktionierenden Gesellschaft. Kultur, Fortschritt und Wirtschaft haben ihren Ursprung in einer schulischen – und
beruflichen Ausbildung. Das Schulwesen im Raum Aufderhöhe hat eine lange Geschichte und wurde in seinen verschiedenen Formen den neuen Bedürfnissen ständig angepasst.
Den Quellen Grah, Mutz, Rosenthal Band 3 und der Festschrift 75 Jahre Löhdorfer Schule entnehmen wir die geschichtlichen Zuordnungen der frühen örtlich festgelegten Standorte einiger Schulen im
Raum Aufderhöhe.
Die Honschaft Rupelrath hatte wohl schon im 17. Jahrhundert zwei eigenständige Schulen. „Auf dem Brand“ und „zur Capellen“ standen aber auch unter starkem Konkurrenzdruck, sodass eine der beiden
Schulen nur kurz in Betrieb war. Nachfolger von „Auf dem Brand“ (1670) waren einige sogenannte Schullokale. Das reformierte Konsistorium setzte dann 1763 ein endgültiges Verbot der Schule „Auf
dem Brand“ durch.
Im Jahre 1801 wurde eine Schule bei der Reinoldikapelle erneuert. Hierbei muss es sich um die Schule „zur Capellen“ gehandelt haben. In den Jahren 1812 – 1832 steigt die Schülerzahl von unter 10
auf 120, ein neues Schulhaus wird gebaut und die Einrichtung in Rupelrath steht vor der Schließung. Dann wird 1904 die Schule in die ev. Schule in Landwehr integriert. Selbst in den kleinen
Hofschaften Haasenmühle und Wippe gab es 1770 und 1775 kleine Schulen.
Etwas undurchsichtig ist der mehrmalige Wechsel der Konfessionen der Schule an der Aufderhöherstraße 99. 1895 wurde eine zweiklassige ev. Schule dort in Betrieb genommen. 1898 wird im gleichen
Gebäude eine kath. Schule eröffnet und 1948 wird die Neugründung einer katholischen Volksschule bekannt gegeben. Vierzehn Jahre später wird der Dachstuhl ausgebaut, die Schülerzahl stieg auf weit
über 200.
Eine weitere Umbenennung erfolgt 1968 in „Gemeinschaftsschule Aufderhöhe“ und 1970 ist es die städtische Grundschule Aufderhöhe. Mittlerweile wurden mehrere Klassen in die Schulen an der
Uhlandstraße und der Friedenstraße ausgelagert.
Auch in Brücke wurden Kinder unterrichtet. Für kurze Zeit wurden 86 Kinder im Restaurantgebäude des Wirtes Specker auf das Leben vorbereitet. Später als Gaststätte „Beim Öhm“ bekannt.
Die Volksschule Landwehr ist der oben genannte Nachfolger der geschlossenen Schule in Rupelrath. Sie wird 1904 eingeweiht und im Jahr 1968 aufgelöst. Seit mehr als 250 Jahren findet die Schule
Löhdorf eine Erwähnung. Ab etwa 1650 entstanden die sogenannten Honschaftsschulen, unter ihnen auch in der Honschaft Barl 1684 eine Löhdorfer Schule.
Das wohl älteste Schriftstück, das auf diese Schule verweist, kann auf 1775 datiert werden. Die Schule Neu Löhdorf wurde 1822 erbaut und 1977 niedergelegt. An der heutigen Uhlandstraße wurde das
Richtfest für eine neue Löhdorfer Schule am 8. November 1906 gefeiert.
Nach mehrmaligem Wechsel der Schulform wurde schließlich 1953 aus dem Lyzeum die „Geschwister Scholl Schule“. 1990 verlassen die letzten Abiturienten dieses Gymnasium und die Schule an der
Uhlandstraße wird Außenstelle der Gesamtschule an der Querstraße.
Foto Stadtarchiv Solingen
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