
Nach Pandemie-Erfahrung: NGG fordert Mindest-Kurzarbeitergeld
NGG will Krisenschutz für Beschäftigte in Solingen
Gewerkschaftstag: Bessere Arbeitsbedingungen für heimische Gastro- und Ernährungsbranchen
Solingen/Mehr Schutz für Beschäftigte in Solingen in Krisenzeiten: Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hat eine bessere finanzielle Absicherung für Mitarbeiter gefordert, deren
Betrieb aus wirtschaftlichen Gründen in Kurzarbeit gehen muss. Wer nicht mehr voll arbeiten könne und in Kurzarbeit rutsche, müsse, so die NGG Düsseldorf-Wuppertal, wenigstens ein Einkommen auf
Mindestlohn-Niveau bekommen.
„Mit einem Mindest-Kurzarbeitergeld soll verhindert werden, dass Menschen, die von Kurzarbeit betroffen sind, in Armut abrutschen“, sagt Zayde Torun von der NGG-Region Düsseldorf-Wuppertal. Genau
das sei nämlich vielen Menschen während der Corona-Pandemie passiert und dürfe sich nicht wiederholen, so die NGG-Geschäftsführerin.
„Auch in Solingen bescherte die Pandemie vielen Beschäftigten – insbesondere in der Gastronomie – statt des regulären Einkommens vom Job ein deutlich schmaleres Portemonnaie durch Kurzarbeit.
Gerade bei denen, die ohnehin niedrige Löhne bekommen und mit ihrem Einkommen auch sonst nur knapp über die Runden kommen, hat das geringere Kurzarbeitergeld hinten und vorne nicht gereicht. Die
finanzielle Situation war für viele Beschäftigte dramatisch“, so Zayde Torun. Um das künftig zu verhindern, sei beim Kurzarbeitergeld eine Haltelinie nach unten dringend notwendig. „Deswegen muss
ein Mindest-Kurzarbeitergeld eingeführt werden – und zwar auf dem Niveau des gesetzlichen Mindestlohns“, so die Gewerkschafterin.
Das Mindest-Kurzarbeitergeld wird Thema auf dem Gewerkschaftstag der NGG Nordrhein-Westfalen am kommenden Freitag und Samstag (Hinweis für die Redaktion: 2. und 3. Juni) sein. An der
Landesbezirkskonferenz werden auch Delegierte aus der Region teilnehmen. „Von dem ‚Gipfel für Ernährung und Arbeit‘ werden wichtige Impulse auch für die Beschäftigten im Gastgewerbe, in den
Bäckereien und Fleischereien und in der Lebensmittelindustrie in Solingen ausgehen“, so die Erwartung von Zayde Torun. Ob mehr Schutz für Beschäftigte in Krisenzeiten, mehr Sicherheit im Job oder
mehr faire Tariflöhne – es gehe um gute Arbeitsbedingungen für die Menschen in den Gastro- und Ernährungsbranchen unmittelbar vor Ort.
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