
erstmals findet am 3. September 2023 ein bundesweiter Tag des Feuersalamanders statt. Mehr als 30 Institutionen, Vereine, Zoologische Einrichtungen und Naturparks bieten Aktionen rund um den
beliebten Schwanzlurch an, um auf seine Bedrohung, aber auch auf die wichtige ökologische Aufgabe dieses Lurches in seinem Ökosystem und seinen notwendigen Schutz aufmerksam zu machen.
Der charismatische Feuersalamander (Salamandra salamandra) ist selten geworden. Neben der anhaltenden Lebensraumzerstörung macht dem schwarz-gelben Schwanzlurch mittlerweile ein gefährlicher
Hautpilz namens Bsal (Abkürzung von: Batrachochytrium salamandrivorans) zu schaffen, dessen Befall die meisten Salamander nicht überleben. Bsal wurde erstmals vor genau 10 Jahren durch eine
Arbeitsgruppe der Universität Gent beschrieben, nachdem er - aus Asien eingeschleppt - in Holland und Belgien unter den Schwanzlurchen grassierte. Dort führte Bsal zum Aussterben ganzer
Populationen des Feuersalamanders – ein Szenario, dass nun auch in Deutschland und ganz akut im Bergischen Land droht.
Der Grüne Zoo Wuppertal und der Zoo-Verein Wuppertal e.V. beteiligen sich deshalb gemeinsam mit der Zoologie der Bergischen Universität Wuppertal und den Naturschutzbehörden des Bergischen
Städtedreiecks am "Archeprojekt Feuersalamander" - einem bundesweit einzigartigen Schutz- und Erhaltungszuchtprogramm für den einheimischen Feuersalamander. In diesem interdisziplinären
Kooperationsprojekt sorgt das veterinärmedizinische Personal des Grünen Zoo Wuppertal für die Einhaltung der notwendigen Hygiene- und Seuchenschutzmaßnahmen, sowie die tiermedizinische Betreuung
und Behandlung infizierter Tiere. Auf dem Gelände der Quarantänestation des Zoos wurde zwischenzeitlich, mit Unterstützung des Zoovereins Wuppertal e.V., eine eigens für das Projekt bestimmte
Behandlungsstation eingerichtet, in der alle aus der Natur entnommen Feuersalamander zunächst auf Bsal getestet und falls positiv befunden, dann auch umgehend behandelt werden. Auf dem Gelände
der Firma Iseke Natursteinbrüche Bergisch Land entstand eine Zuchtstation. Die Untere Naturschutzbehörden koordiniert die Realisierung des Projektes in Zusammenarbeit mit den Veterinärbehörden
und dem Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV), sowie weiteren Expert*innen der Biologischen Station „Mittlere Wupper“ und Unterstützer*innen aus den regionalen NABU und
BUND Gruppen. Mit diesen gemeinsam koordiniert der Lehrstuhl Zoologie und Didaktik der Biologie der Bergischen Universität Wuppertal Felduntersuchungen und Probenentnahmen, um die Ausbreitung des
Erregers und befallene Populationen zu ermitteln. Im Gebäude der Universität befindet sich eine Quarantänestation für gesundende Tiere, deren Pflege auch von sachkundigen (Lehramts-)Studierenden
durchgeführt wird, um die Dringlichkeit des Handelns als Multiplikatoren auch an Schulen weitergeben zu können und eine Sensibilisierung für die Problematik in der Bevölkerung zu
ermöglichen.
Zum 1. Tag des Feuersalamanders beteiligen sich der Grüne Zoo Wuppertal, die Universität Wuppertal und der Fachdienst Umwelt der Stadt Remscheid mit einem Vortrag im Aquazoo Löbbecke Museum in
Düsseldorf. Der Vortrag findet am Sonntag, 3. September um 12:45 - 13:30 Uhr statt und trägt den Titel „Der Chytridpilz Bsal im Bergischen Städtedreieck - Vom ersten Ausbruch bis zur Etablierung
eines interdisziplinären Artenschutzprojektes für den Feuersalamander “ Autor*innen: Oliver Hofmann (Fachdienst Umwelt Remscheid), Dr. Dominik Fischer (Zoo Wuppertal) und Dr. Sabrina Bleidißel
(Bergische Universität
Wuppertal).
Das beigefügte Foto Quelle: Benny Trapp.
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